Gegenrede

Andreas Samtleben

Auf seiner Webseite schreibt der Stadtvertreter Klaus Mairhöfer seine Meinung über die Parteien
und Politiker*innen und die politischen Vorgänge hier in Bargteheide.

Ich möchte hier auf die von ihm angesprochenen Thesen eingehen, da ich die „Geschichten“ (O-
Ton der Webseite), welche ich eher als Schmähschriften lese, so nicht stehenlassen will.

Vorher möchte ich kurz auf die Arbeit in unserer Fraktion eingehen. Die Fraktionsmitglieder treffen
sich einmal in der Woche, um sich für die nächsten Sitzungen der Ausschüsse und Gremien
abzustimmen. Das bedeutet, die von der Verwaltung bereitgestellten Informationen zu sichten, zu
verstehen und zu bewerten. Dabei findet ein reger Gedanken- und Informationsaustausch statt.
Es werden verschiedene Möglichkeiten durchgesprochen, zum Beispiel welche Beschlüsse wir
mittragen können, welche wir ablehnen und ob wir Ergänzungen einbringen werden. Durch diese
Teamarbeit ergeben sich vielfältige Sichtweisen und Bewertungen, wobei ich dann wieder beim
„Einzelkämpfer“ Klaus Mairhöfer wäre. Hier müssen wir vorlieb mit einer Einzelmeinung nehmen,
ungeprüft und isoliert in seiner eigenen Gedankenwelt.

Als Frau Birte Kruse-Gobrecht im Juni 2016 zur Bürgermeisterin gewählt wurde, hatte sie die offene
Unterstützung von Bündnis 90/Grüne und der Wählergemeinschaft für Bargteheide (WfB). SPD und
FDP schauten interessiert zu. Das sich die Bargteheider Bürgerinnen und Bürger bei der Wahl für
die parteilose Kandidatin und nicht für den CDU-Kandidaten entschieden haben, nennt man
Demokratie. Zwei Personen, mit unterschiedlichen Lebensläufen und Programmen stellen sich zur
Wahl. Das wird auch bei der kommenden Bürgermeisterinnenwahl so sein. Zwei Kandidatinnen mit
unterschiedlichen Lebensläufen und Programmen stellen sich zur Wahl. Dieses Mal wird eine der
Kandidatinnen, Frau Gabriele Hettwer, jedoch von drei der vier Parteien (SPD, CDU und FDP) und
der WfB unterstützt. Auch das, ein unspektakulärer demokratischer Akt.

Herr Mairhöfer schreibt über die Frau Gabriele Hettwer unterstützenden Parteien von einer Vierer-
Gruppe, um dann expliziert darauf zu verweisen, dass er nicht von der Vierer-Bande der KP Chinas
spricht. Für mich klingt das ungefähr so, wie Herrn Mairhöfer, den „Einzelkämpfer“ mit Don Quijote
(der mit seinem klapprigen Pferd und einer Lanze gegen Windmühlen ritt) zu vergleichen, um dann
zu äußern, dass ich das natürlich nicht tun werde. Welches Bild vom Herrn Einzelkämpfer Klaus
Mairhöfer haben Sie jetzt im Kopf?

Wenn Herr Mairhöfer über sozialen Wohnungsbau „Am Maisfeld“ redet und der Politik die Schuld
am Scheitern gibt, so entspricht das nicht der Wirklichkeit. Die Ereignisse stellen sich allerdings
auch als ein wenig komplizierter dar. Nur kurz, da die Zusammenarbeit im Bauprojekt BornInk
erfolgreich war, wurde der Firma 2017 dann ja auch das Projekt „Am Maisfeld“ angeboten. Von
den im Dezember 2017 durch die Stadt angekündigten, bis Ende 2020 fertig zu stellenden 86
Wohnungen, steht bis heute keine Einzige. Und die Politik verhandelt nicht mit Investoren.

Auch frage ich mich, mit welcher Berechtigung meint der Stadtvertreter Klaus Mairhöfer, dass der
CDU-Fraktionsvorsitzende, Stadtvertreter und erster Stadtrat Mathias Steinbuck ein persönliches
Interesse an dem Grundstück für das neue Feuerwehrgebäude hat? Alle Fraktionen befanden das
Grundstück am Seniorendorf für geeignet. Ich erinnere mich an eine Präsentation der Stadt zu
diesem Thema, lange vor Corona. Dabei kam dann und das erst bei Nachfrage heraus, das die Stadt
noch gar nicht alle Grundstücksteile für den Neubau der Feuerwache gekauft hatte. Und ob sie alle
bekommen würde, stand auch noch nicht fest. Was hat das mit Herrn Steinbuck zu tun, außer sich
Gedanken darüberzumachen, wo es noch Alternativen zu diesem Standort gibt?
Was mit Herrn Steinbuck allerdings zu tun hatte, war, dass er im ersten Lockdown 2020 der Stadt
die kaum bis gar nicht mehr zu bekommendes Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt hat.
Unbürokratisch, schnell und ohne damit Schlagzeilen zu machen. Das sind Taten und keine
Worthülsen.

Zu guter Letzt, ja, man kann der CDU Bargteheide unterstellen, die verlorenen
Bürgermeisterwahlen persönlich zu nehmen. Der SPD, WfB und FDP vorzuhalten, sich in den Dienst
der CDU zu stellen, ist weder angebracht, noch entspricht es der Wahrheit. Alle hier genannten
Fraktionen haben ihre eigene Erfahrung mit der jetzigen Bürgermeisterin gemacht und letztendlich
ihre Schlüsse daraus gezogen.

Resümee:

Geschichten sind gut für die Chronik oder zur Unterhaltung, jedoch nicht für die Zukunft dieser
Stadt. Sie muss anständig verwaltet und geführt werden. Das von Herrn Mairhöfer so sorgfältig
vorgebrachte Zahlenmaterial, wer, wann wie viel Prozent an Stimmen bekommen hat, ist heute
nicht mehr relevant. Es stammt aus der Vergangenheit. Ich möchte hier einmal überspitzt und nur
im geschichtlichen Kontext einwerfen: Mit der Regentschaft des Kaisers Nero waren am Anfang
auch alle zufrieden.

Es sind am Ende Sie, die Bürgerinnen und Bürger Bargteheides, die ihre eigene Wahl treffen
werden, ganz demokratisch. Da bin ich mir sicher!

Herzlichst

Ihr
Andreas Samtleben
Stadtvertreter

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