Die Wohnungnot in Bargteheide

Die Flüchtlinge brachten es zu Tage. In Bargteheide herrscht seit einiger Zeit eine akute Wohnungsnot. Freie Wohnungen sind in Bargteheide praktisch nicht verfügbar.
Es werden Sozial-, frei finanzierte, aber auch Eigentumswohnungen gesucht. Keine Gruppe der Wohnungssuchenden findet in Bargteheide ein passendes Angebot. Wie kann das sein? Junge Familien, die aufgrund eines Familienzuwachses dringend eine bezahlbare größere Wohnung suchen, finden nichts. Da hilft es nicht, wenn ausschließlich Sozialwohnungen auf der Agenda einiger Parteien stehen. Auch Menschen mit normalem Einkommen oder solche, die bereits in jungen Jahren Eigentum zur Alterssicherung anschaffen wollen, sind betroffen.
Flüchtlinge werden allen Kommunen und Städten in Schleswig-Holstein entsprechend einem Verteilerschlüssel den Gemeinden zugewiesen. Die Unterbringung der Hilfesuchenden ist dann Aufgabe der Städte und Gemeinden. Bargteheide behilft sich in der Not mit Containern, die auf stadteigenen Grundstücken aufgestellt werden. In Bargteheide ist bereits eine Turnhalle vorbereitet, um im äußersten Notfall Flüchtlinge unterbringen zu können. Bisher konnte diese, wie wir finden, menschenunwürdige Unterbringung vermieden werden.
Die eigentliche Zweckbestimmung der Turnhalle ist der Sportunterricht an den Schulen. Diese Nutzung, ist derzeit nicht möglich.
Als unter dem Bürgermeister Mitsch die Bodenbevorratung begann, entstanden ganze Stadtteile mit Wohngebäuden. Unter dem Bürgermeister Henning Görtz wurde mit dem Quartiersprojekt Bornink ein neues Viertel mit ca. 160 Wohnungen ermöglicht. Auch die Ökosiedlung wurde in dieser Zeit auf den Weg gebracht.
Unter der Ära Birte Kruse-Gobrecht hat sich die Stadtvertretung ausschließlich mit internen Regelwerken beschäftigt. Die notwendige Daseinsvorsorge, zu der auch der Wohnungsbau gehört, war kein Thema.
Es gehört zu den zentralen Aufgaben der Stadt, mit der Politik gemeinsam dafür zu sorgen, dass Grundstücke planrechtlich für bedarfsgerechten Wohnungsbau vorbereitet werden. Grundstücke, die noch den Nachkriegsanforderungen auf Selbstversorgung genügen, sind nicht mehr zeitgemäß. Darüber hinaus überfordern die großen Flächen vielfach die Eigentümer.
Eine B-Planentwicklung im Bereich eines bestehenden Wohngebietes ist immer eine Angebotsplanung, die Grundeigentümer wahrnehmen können, aber nicht müssen. Es ist der Rahmen, mit dem den Grundeigentümern dargestellt wird, in welchem Umfang sie ihre Grundstücke bebauen können. Es sind dann die Bürger selbst, die im Rahmen der B-Planvorgaben ihre Stadtteile gestalten. In der Vergangenheit wurden viele Bauwillige mit dem Totschlagargument, „ihr Vorhaben würde nicht in die nähere Umgebung passen“, abgewiesen. Mit dieser Argumentation ist keine Anpassung an modernes Leben und Wohnen möglich. Die Stadt entwickelt sich so nicht im Sinne der Menschen, sondern verharrt im Gestrigen. Deshalb ist aus Sicht der FDP die Überarbeitung der Bebauungspläne ein unbedingtes Muss. So kann neuer Wohnraum entstehen, den die Stadt so dringend benötigt. Die Bundesregierung hat nun ein Fördermodel beschlossen, mit dem Bauherren zinsreduzierte Baukredite bekommen können.
Es wäre ein Frevel, wenn sich die Stadtvertretung nicht dafür einsetzen würde, dass Bauwillige in Bargteheide sich ihren Wunsch erfüllen können!
Diese Überplanungen eröffnen den Weg in die Zukunft. Wir werden deshalb Anträge stellen und damit die Stadtvertretung auffordern, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die Schaffung einer angemessenen Daseinsvorsorge ist eine der zentralen Aufgaben der Politik. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst.

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