Klimaneutralität

Gorch-Hannis la Baume

Das Bundesverfassungsgericht hat der Politik zur Aufgabe gemacht, die Umsetzung der Klimaneutralität neu zu regeln. Dabei ist nicht wie von vielen Aktivisten behauptet die Klimaneutralität auf neue Füße gestellt worden, sondern viel mehr eine generationengerechte Umsetzung angeordnet worden. Ein heutiges Versäumnis bei der Umsetzung darf nun künftige Generationen nicht zusätzlich belasten.

In Bargteheide haben wir die Gelegenheit zu handeln. Eine Möglichkeit wäre, kurzfristig Wohnungen in hoher energetischer Wertigkeit zu bauen. Mit hochwertigen Sozialwohnungen wollen wir Menschen, die in schlecht zu heizenden Wohnungen leben, ein bezahlbares Angebot machen. Dafür wurden zunächst zwei städtische Grundstücke ins Auge gefasst. Die Flächen Am Maisfeld und An den Stücken können mit jeweils bis zu 100 Wohnungen bebaut werden. Das Grundstück An den Stücken stand schon in der Ära von Bürgermeister Görtz zur Diskussion. Widerstand kam von der Initiative Basta und von den Grünen. Mit dem Bürgermeisterwechsel knickte die Verwaltungsspitze ein und das Projekt lag brach. Der Auftrag der Politik an die Verwaltung, diese Wohnungen zu realisieren, wurde nicht weiter verfolgt. Nachdem nun der Verwaltung auch noch ein Investor für die Bebauung der Fläche am Maisfeld abhandengekommen ist, wurde von der Politik unter Ausschluss von deren der Beteiligung dieses Vorhaben vorangetrieben. Es gab nach Bekanntwerden aufgeregte Reaktionen von Seiten unserer Bürgermeisterin. Für die FDP ist der Bau und die Sanierung von Altimmobilien ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele. Wir haben, um dies zu erreichen, einen Antrag eingereicht, mit dem wir die Sanierungsleistung unserer Bürger fördern wollten. Bedauerlicher Weise wurde der Antrag abgelehnt. Wir sind davon überzeugt, dass der Bau von Sozialwohnungen, aber auch von frei finanzierten Wohnungen mit heutigen Wärmedämmstandards einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Deshalb halten wir es auch für zwingend erforderlich, dass im Interesse der Bürger und der Klimaziele die B-Pläne heutigen Ansprüchen angepasst werden.

Während die Wohnungen einen Beitrag zur Vermeidung von CO2-Immissionen leisten, können wir in Bargteheide mit den Delingsdorfern gemeinsam einen zentralen Beitrag leisten, CO2 aus der Atmosphäre in Biomasse umzuwandeln. Die Rede ist von der Wiedervernässung der Moore. Bei dem Vorhaben geht es um den Erwerb der trocken gelegten Moorflächen. Auch dieses Arbeitsfeld steht seit einiger Zeit in der Diskussion. Die FDP hält dies für einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Bargteheider Klimaneutralität. Wir haben deshalb eine Kleine Anfrage gestellt und wollten wissen, ob die Umsetzung des Vorhabens gefährdet ist, schließlich gibt es neben der Gemeinde Delingsdorf noch Privateigentümer, die sich möglicherweise schwer mit dem Verkauf ihrer Flächen tun. Uns wurde mitgeteilt, dass die Realisierung des Projektes nicht gefährdet sei, weil man mit Dämmen das Privateigentum vor der Vernässung schützen wolle. Die Antwort hat uns sehr überrascht, denn jeder Grundschüler der vierten Klasse weiß, dass sich Moore in Senken bilden, in denen das versickerte Regenwasser unterirdisch zum tiefsten Punkt fließt. Es bildet sich eine Flora aus, die sich regelmäßig reproduziert, absinkt und im Moor zu Torf umgewandelt wird. Mit überirdischen Dämmen lässt sich dieser Prozess nicht aufhalten. Der Rechtsanspruch der Eigentümer, eine unvernässte Fläche zu behalten, ist so nicht sicher gestellt. Wir sehen deshalb nach wie vor die Umsetzung des Projektes in Gefahr und fordern die Bürgermeisterin auf, dieses Thema endlich zur Chefsache zu machen. Es gibt Berechnungen, die besagen, dass bei einer Renaturierung aller deutschen Moore der CO2-Ausstoß des gesamten Verkehrs gespeichert werden kann. Packen wir es an.

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