Nein zur Villa Wacker

Andreas Samtleben

Kommunalpolitik sollte im günstigsten Fall die Interessen vieler Bürgerinnen und Bürger vertreten,
auch wenn der Weg dahin unterschiedlich gefärbt sein dürfte. Seine Entscheidungen darauf
auszurichten, was in Teilen der Bevölkerung gerade angesagt ist und dieses dann für sich zu
adaptieren, finde ich persönlich suboptimal. Doch gerade das passiert mit der Diskussion um die Villa
Wacker, dem Grundstück „An den Stücken“. Die politische Mehrheit steht für den Abriss und den Bau
von bezahlbaren Wohnungen, inklusive Räumlichkeiten für soziale Vereine, Verbände und der
Jugend. Die Grünen und die WfB würden das Gebäude gerne erhalten. Doch die ca. in den 1940er
Jahren erbaute Villa ist in einem desolaten Zustand. Wasserrohrbrüche, überflutete Keller,
Schimmelbildung, Einfachverglasung und eine alte, nicht funktionierende Ölheizung sind da als Erstes
zu nennen. Allein diese Aufzählung hört sich schon nach einem (Steuergelder-) Fass ohne Boden an.
Selbst wenn das alles mit moderaten Geldmitteln zu händeln wäre, so würden doch nur wenige
davon profitieren. Die Jugend für Jugend, die sich ebenfalls für den Erhalt ausgesprochen hat, hätte
vielleicht endlich einen Treffpunkt, Wohnraum für sich und andere Menschen, wäre damit aber nicht
geschaffen. Und wer eine bezahlbare Wohnung in Bargteheide sucht, weiß wie schwer es ist, eine zu
finden. Auch die Bürgerinitiative Bargteheide Zero plädierte in der letzten Stadtvertretersitzung für
den Erhalt des Gebäudes, um im gleichen Atemzug zu hinterfragen, welche CO2-Einsparungen denn
die Firma Langnese bei ihrer Werkserweiterung ergreife. Ein altes, abgängiges Gebäude mit einer gar
nicht zu beziffernden negativen Klimabilanz soll erhalten bleiben, aber wehe, die Firma Langnese
baut nicht klimaneutral. Und die Grünen sind mittenmang.

Wir Freie Demokraten plädieren schon seit Jahren für einen ökologischen und ökonomischen
Wohnungsbau auf dem Gelände. Und zwar zum Nutzen der Bürger und Bürgerinnen in Bargteheide.
Das heißt aber nicht, Bäume abzuholzen und stumpf Häuser auf das Gelände zu bauen. Es heißt neue
Wege und Möglichkeiten zu suchen und umzusetzen, mit der gewachsenen Natur. Mit z.B. einem
Architekten- oder Studentenwettbewerb könnten neue und innovative Konzepte nach Bargteheide
gebracht werden.

Hierfür würden wir gerne Geld in die Hand nehmen, anstatt es in der Villa Wacker zu versenken!

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